1590 - Maximilian, der erste Habsburger wird Hochmeister des Deutschen Ordens.

Stück für Stück wurde Hochmeister Heinrich von Bobenhausen entmachtet. Einstmals vom Kaiser sogar mit der Regentschaft des Fürstentums der Abtei Fulda beauftragt, bekam er am 4. Mai 1585 mit dem Sohn des Kaisers Maximilian II. einen Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge, dem er immer mehr seiner Rechte abtreten musste, bis er schließlich zum Rücktritt gezwungen wurde und Maximilian am 12. Dezember 1590 selbst zum Hochmeister wurde.

Am 12. Oktober 1558 in Wiener Neustadt geboren, wuchs er am Wiener Hof auf. Seine älteren Brüder wurden am wesentlich strengeren Hof zu Spanien erzogen. Seit 1585 Koadjutor des Hochmeisters des Deutschen Ordens, bewarb er sich 1587 um die Polnische Königskrone. Obwohl tatsächlich zum König gewählt, unterlag er jedoch militärisch seinem Kontrahenten Sigismund Wasa. In Gefangenschaft geraten, konnte er nur durch den Einsatz von Papst Sixtus V. wieder auf freien Fuß kommen. Am 9. März 1589 verzichtete er dann endgültig auf die Krone von Polen. Von 1593 bis 1595 Regent von Innerösterreich, war er ab 1602 Statthalter von Tirol. Ein konsequenter Anhänger der Gegenreformation, betrieb er 1618 den Sturz des mächtigen Wiener Erzbischofs Melchior Kardinal Khlesl und den Aufstieg Ferdinands zum Kaiser.

1606 veröffentlichte der Hochmeister eine Überarbeitung des Ordensbuches. Auch schaffte er die eigene Messliturgie des Deutschen Ordens ab und ersetzte diese durch den Messritus des Konzils von Trient. Am 2. November 1618 in Wien verstorben, war Maximilan ein machtbewußter und fähiger Regent und Hochmeister. Sein prachtvolles Grabmal fand der Hochmeister im Dom zu Innsbruck. Auch kann man in der Schatzkammer des Klosters Neuburg bis heute seinen Erzherzogshut besichtigen.

(Autor: P. Damian Hungs OT)

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