Das Christentum hat im Libanon eine lange Tradition und bis ins ausgehende 20. Jahrhundert waren die Christen in dieser Region sogar die größte Bevölkerungsgruppe. Doch Bürgerkrieg und Libanonkrieg (2006) führten zu einer starken Abwanderung der Christen.
Die mit Rom unierten Maroniten, deren Patriarch in Bkerke seinen Sitz hat, ist die größte der christlichen Gruppen. Ihnen folgen die Griechisch-Orthodoxe Kirche (Patriarchat in Damaskus) und die mir Rom unierte Melkitische Kirche (Patriarchat in Damaskus). Vervollständigt wird das Bild durch weitere unierte und orthodoxe Kirchen. Die Römisch-Katholische Kirche bildet mit ihren 15.000 Gläubigen eher eine Minderheit und besitzt auch lediglich einen Apostolischen Vikar in Beirut.
Die komplexe Lage der Religionen und Konfessionen drückt sich auch in der Politik aus. So muss der Staatspräsident immer ein maronitischer Christ, sein Stellvertreter ein orthodoxer Christ und der Ministerpräsident ein Muslim sein. Die Ministerien werden paritätisch zwischen Muslimen und Christen aufgeteilt. Auch im Parlament müssen 50% Christen sein, wobei diese noch einmal unterteilt sind unter Maroniten (34), Rum Orthodoxe (14), Griechisch-Katholische (8), Armenisch-Orthodoxe (5), Armenisch-Katholische (1), und andere (1).
Autor: P. Damian Hungs OT