Der Deutsche Orden in Köln

Denkt man an den Deutschen Orden in Köln, hat man gleich das Matthias-Pullem-Haus in Köln-Sürth oder das Adenauer Stift in Köln-Brück im Kopf. Doch die Geschichte des Deutschen Ordens in Köln ist viel älter.

Schon vor dem Jahr 1218 erhielt der Deutsche Orden die Schenkung eines Hospitals in der Kölner Südstadt. Der Namen des Spitals war St. Katharina und es lag an der Severinstraße, etwa an der Stelle, wo sich heute die Kirche St. Johann Baptist befindet. Aus dem Hospital entwickelte sich schnell eine Kommende, also ein Kloster des Deutschen Ordens. Zur Ballei Koblenz gehörend, wurde die Kommende so bedeutend, dass ihm sogar die Reichsherrschaft Elsen, bei Neuss gelegen, gehörte. 1420 gehörten der Kommende vier Ritterbrüder und drei Priesterbrüder an. Um 1600 verlegte der Landkomtur, also der Provinzial der Ballei Koblenz, seinen Sitz nach St. Katharina in Köln. Die Französische Revolution brachte dem Hospital und dem Sitz des Deutschen Ordens jedoch 1798 ein Ende.

Es gab jedoch zeitgleich noch eine zweite Kommende des Deutschen Ordens in Köln, die sogar an der selben Straße gelegen war. Es handelte sich um die Kommende Jungenbiesen, die zur Ballei Alden Biesen gehörte. Der Landkomtur von Alden Biesen, heute in Belgien gelegen, stiftete 1572 zwölf Stipendien für katholische Studenten an der Universität Köln. Diese Stiftung erweiterte er 1593 durch die Stiftung eines Konventes in Köln, genannt Jungenbiesen. Der Konvent sollte vor allem eine Heimat für die Brüder des Deutschen Ordens sein, die an der Universität Köln studierten. Auch dieser Konvent wurde von besonderer Bedeutung, gehörte ihm doch die Landesherrschaft Blatzheim. Als die Franzosen Köln im Jahre 1802 eroberten, fand auch dieser Konvent sein Ende.

Nach dem 2. Weltkrieg kamen die Deutschordensschwestern nach Köln, wo sie die Pflege im Adenauer Stift übernahmen, es aus Altersgründen aber vor wenigen Jahren verlassen haben. Vor etwa 10 Jahren haben die Brüder des Deutschen Ordens ihre Tradition in Köln wieder aufgenommen. So wohnt seit dieser Zeit immer ein Bruder des Deutschen Ordens in Köln, der sich nicht nur um die Seelsorge im Matthias-Pullem-Haus bemüht, sondern von hier aus auch um alle Einrichtungen des Deutschen Ordens in NRW.

(Autor: P. Damian Hungs OT)

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