Der neue Patriarch von Jerusalem

Jerusalem hat einen neuen Patriarchen. OK, so ganz neu ist er nicht, denn es ist der bisherige Apostolische Administrator Pierbattista Pizzaballa OFM.

Am 21. April 1965 in Cologno al Serio (Provinz Bergamo) geboren, trat er 1984 in den Franziskanerorden ein und legte 1989 die ewigen Gelübde ab. Sein Studium absolvierte er an der Ordenshochschule der Franziskaner in Rom und wurde am 15. September 1990 von Kardinal Biffi zum Priester geweiht. Noch im selben Jahr zum Bibelstudium an die Franziskanerhochschule nach Jerusalem gesandt, studierte er zudem Hebräisch und Semitische sprachen an der Hebräischen Universität von Jerusalem.

Seit 1998 als Professor für Hebräisch und Judaismus an der Franziskanerhochschule von Jerusalem, wurde er 2001 auch Guardian des Simeonklosters der Stadt und Pfarrer der hebräischen Gemeinde. In dieser Zeit übersetzte er die liturgischen Texte des Messbuchs ins Hebräische. Am 15. Mai 2004 zum Kustos des Heiligen Landes gewählt, legte er seine Professur nieder. Von 2005 bis 2008 Bischofsvikar des Patriarchen für hebräischsprachigen Katholiken des Heiligen Landes, endete seine Amtszeit als Kustos im Jahre 2016. Schon am 25. Juni des Jahres ernannte ihn Papst Franziskus zum Apostolischen Administrator des Patriarchates Jerusalem und zum Titularerzbischof von Verbe. Fouad Twal, der emeritierte Patriarch von Jerusalem, spendete ihm am 10. September die Bischofsweihe.

Pizzaballa, der Hebräisch und Arabisch spricht, musste sich mit den zerrütteten Finanzen des Patriarchen auseinandersetzen, welche durch ein gescheitertes Universitätsprojekt seines Vorgängers entstanden war und das Patriarchat finanziell an den Rand der Handlungsunfähigkeit gebracht hat. Die wirtschaftliche Sanierung des Patriarchates wird noch Jahre brauchen.

Am 24. Oktober 2020 von Papst Franziskus zum Lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt, verlieh ihm dieser schon wenige Tage später in Rom das Pallium.

(Autor: P. Damian Hungs OT)

Tags: Biographie
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