Nie gehört? Wundert nicht wirklich. Der Ostiarius war ein Amt in der frühen Kirche. Sein Name bezeichnet bereits seine Aufgabe. „Ostium“ ist das lateinische Wort für Tür oder Eingang. Der Ostiarier war also nichts anderes als der „Türsteher“.
Tatsächlich konnte man im ersten Jahrtausend des Christentums nicht einfach in eine Kirche gehen, sondern musste durch den Türsteher eingelassen werden. Dieser kontrollierte auch während der Gottesdienste, wie wir es heute noch aus französischen Touristenorten kennen. Taufbewerber, die nur während des Wortgottesdienst anwesend sein durften, wurden von ihm vor den Fürbitten vor die Tür geleitet. In späterer Zeit kam zu seinen Aufgaben noch die Versorgung des ewigen Lichtes bei den Reliquien, wie auch das Läuten der Glocken. Der Umfang führte dazu, dass sich aus den Aufgaben der Mesner/Küster entwickelte, während der Ostiarier zu einem Teil der „Niederen Weihen“ wurde. In vielen Anglo-Amerikanischen Gemeinden schon seit vielen Jahren wieder aufgelebt, hat Corona den Ostiarier auch bei uns wieder zur Realität werden lassen.
Nur ein „Muss“? Nein. Es ist vielmehr eine Change. Es ist die Möglichkeit einer freundlichen Begrüßung, aber auch die Möglichkeit einer zunehmend nötigen Kontrolle.
Viele Anglo-Amerikanische Gemeinden haben die positiven Möglichkeiten eines solchen Dienstes bereits lange vor Corona erkannt. Wir haben diesen Dienst „Notgedrungen“ wieder gefunden. Doch vielleicht ist es mehr wie nur einfach „Notgedrungen“, sondern ein Hinweis Gottes mit dem Zaunpfahl. Wir sollten die positiven Möglichkeiten darin erkennen und auch den Realitäten ins Auge blicken. Dieser Dienst ist heute oftmals nötiger denn je.
(Autor: P. Damian Hungs OT)