Titel in der Katholischen Kirche sind schon lange ein Streitpunkt. Eine unnötige Ehrerbietung, ein Herausheben… Aber ist das wirklich so?
Ehrwürden – Ordensleute
Hochwürden – Priester
Exzellenz – Bischöfe
Ich persönlich finde diese Titel eigentlich gut. Sie werden sich jetzt nach dem „Warum?“ fragen. Vielleicht sollten wir einmal versuchen unseren Blickwinkel zu wechseln und diese Titel nicht als Ehrerbietung, sondern als einen Anspruch betrachten.
Der Ordensmann/die Ordensfrau ist also nicht Ehrwürdig, sondern soll sich ehrwürdig Verhalten. Der Priester ist nicht Hochwürdig, sondern soll sich hochwürdig verhalten. Der Bischof ist nicht unbedingt eine exzellente Person, sondern soll sich exzellent verhalten. In diesem Sinne ist die Anrede mit einem „Titel“ also keine Ehrerbietung, sondern ein Ansporn zur Überdenkung des eigenen Lebens und eine berechtigte Forderung der Gläubigen. Sicherlich kommt keine der Personen an eine solche Forderung heran, aber sie soll sich doch in ihrem Leben darum bemühen.
Heute stehen wir häufig auf dem Standpunkt, dass wir diese Personen nicht mehr hiermit ansprechen oder anschreiben. Aber vielleicht sollten wir genau jetzt wieder damit beginnen. Wir beklagen uns über die Mangelhaftigkeit diverser Amtsträger in der Katholischen Kirche, aber fordern wir jenes, was wir eigentlich erwarten, wirklich noch ein?
(Autor: P. Damian Hungs OT)
