Gregor Mendel? Den kennt wirklich jeder, sind wir doch alle im Biounterricht mit den Mendelschen Gesetzen konfrontiert worden. Doch wer war dieser Gregor Mendel eigentlich.
Am 20. Juli 1822 in Heinzendorf geboren, war er der Sohn eines Bauern und hatte noch eine ältere und eine jüngere Schwester. Nach dem Besuch der Dorfschule wechselte Johann Mendel auf das Gymnasium in Troppau, wo er einer der besten Schüler war. Seit 1840 in Ölmütz Philosophie studierend, musste er das Studium jedoch 1843 aus finanziellen Gründen abbrechen. Auf Empfehlung seines Physiklehrers 1843 in das Augustinerkloster St. Thomas in Brünn aufgenommen, erhielt er den Ordensnamen Gregor. Seit 1845 studierte er dann Theologie, Obstbaumzucht und Weinbau und empfing 1847 das Sakrament der Priesterweihe.
Schnell erkannte der Abt des Klosters Cyrillus Napp die Fähigkeiten von P. Gregor im Bereich der Wissenschaft. Eine Stelle als Aushilfslehrer am örtlichen Gymnasium, wo er Mathematik und Griechisch unterrichtete, gab ihm den nötigen Freiraum für seine biologischen Studium.
Zweimal versuchte Mendel an der Universität Wien das Staatsexamen als ordentlicher Lehrer abzulegen, beidemale, 1850 und 1856, scheiterte er. Von 1851 bis 1853 studierte er dann an der Universität in Wien Mathematik, Physik und Chemie, wie auch einige Bereiche der Biologie. Wieder in seinem Heimatkloster, veröffentlichte er 1866den Aufsatz „Versuche über Pflanzenhybriden“, mit dem er quasi die Genetik ins Leben rief.
Schon ein Jahr später (1867) wurde er mit elf von zwölf Stimmen zum Abt seines Heimatklosters gewählt. Fortan mit der Verwaltung desselben beschäftigt, widmete er sich auch weiterhin seinen Forschungen, hielt Vorträge und veröffentlichte Artikel. Als er am 6. Januar 1884 verstarb, litt er bereits seit mehreren Jahren unter einem Nierenleiden. Da sich weder im Kloster, noch bei seiner Familie jemand für seinen Nachlass interessierte, ließ sein Nachfolger im Amt des Abtes alle seine Aufzeichnungen auf dem Klosterhof verbrennen.
(Autor: P. Damian Hungs OT)