Guadalupe. Noch nie gehört? Das sollten sie aber. Den Guadalupe ist mit über 20 Millionen Pilgen pro Jahr der größte Wallfahrtsort der Welt.
Guadalupe liegt in Mexiko und ist ein nördlicher Stadtteil von Mexiko-Stadt. Das Gnadenbild befindet sich in der Nueva Basílica de Nuestra Señora de Guadalupe. Diese Kirche, ein Kreisbau, wurde zwischen 1974 und 1976 errichtet, nachdem die alte Basilika durch Absenkungen und Erdbeben erst einmal nicht mehr in Gebrauch genommen werden konnte. Für einen Kreisbau hatte man sich entschieden, da das Gnadenbild von jedem Winkel der neuen Basilika zu sehen sein sollte. Mit einem Durchmesser von 100 Metern und einer Kuppelhöhe von 42 Metern, umfasst die Basilika 10.000 Sitz- und 30.000 Stehplätze. Ebenirdisch befinden sich die Sakramentskapelle und eine Kapelle zu Ehren des heiligen Josef. Auf der Empore befinden sich neun Kapellen und eine Krypta zählt noch einmal zehn Kapellen. Hierbei sollten wir uns jedoch vor Augen halten, dass diese Kapellen größer sind, denn unsere Pfarrkirchen.
Doch wie kam es zu diesem Wallfahrtsort, dessen Höhepunkt das Fest Maria von Guadalupe, am 12. Dezember jeden Jahres, ist?
Es war der 5. Dezember 1531. Juan Diego Cuauhtlatoatzin, ein indigener Christ von 57 Jahren, befindet sich am Berg Tepeyac. Hier erscheint ihm die Gottesmutter als indigene Frau und gibt ihm in seiner Muttersprache den Auftrag, an dieser Stelle eine Kapelle zu ihren Ehren zu errichten. Mit diesem Auftrag begab sich Juan Diego nun zu seinem Bischof in Mexiko-Stadt. Doch dieser schenkte ihm keinen Glauben, zumal der Berg ein ehemaliges Heiligtum der Atzteken war, auf welchem die Göttin Tonantzin verehrt wurde.
Drei Tage später erschien ihm Maria an eben dieser Stelle erneut. Nun beauftragte sie ihn, an einer Bestimmten Stelle des Berges Rosen zu pflücken und diese dem Bischof zu bringen. Und obwohl Schnee lag, fand er die versprochenen Rosen. Er pflückte sie, legte sie in seinen Poncho und begab sich erneut zum Erzbischof. Als er diese dann vor dem Erzbischof ausschüttete, zeichnete sich auf seinem Poncho das Bildnis der Gottesmutter ab. Was der Bischof erkannte, der ihm nun glaubte, war das Bildnis der Gottesmutter von Guadelupe in Spanien. Nun wurde, mit der Erlaubnis des Bischofs, am Ort der Erscheinung eine Kapelle errichtet und Juan Diego erhielt, auf seinen Wunsch hin, die Erlaubnis sich dort als Eremit niederzulassen.
Für die Missionierung Amerikas war „Unsere Liebe Frau von Guadalupe“ ein zentrales Ereignis. So verwundert es nicht, dass sie bis heute in Nord-, Mittel- und Südamerika besonders verehrt wird, sondern auch die Patronin ganz Amerikas ist. Und auch in Europa breitet sich seit einigen Jahren die Verehrung Guadalupes immer weiter aus. So befand sich auf dem Schreibtisch des heiligen Papstes Johannes Paul II. ein Bildnis der der Gottesmutter von Guadalupe und Papst Benedikt XVI. brachte die Guadalupe-Feiern in den Petersdom.
Bis heute ist es der Poncho des Hl. Juan Diego Cuauhtlatoatzin, welcher das Bildnis der Gottesmutter trägt, welcher als „Heiligtum“ verehrt wird.
(P. Damian Hungs OT)